Saerbeck ist vergleichsweise jung. Aber dass der demographische Wandel an der Gemeinde nicht vorbeigehen wird, ist Bürgermeister Dr. Tobias Lehberg bewusst: „Er kommt nur etwas später“, war er sich am Montag mit den Seniorenlotsen im Gespräch im Mehrgenerationenhaus einig. Dafür leisteten sie schon heute eine wichtige Arbeit, würdigte er das Engagement der Ehrenamtlichen.
Mit immer neuen Ideen setzen sich die Seniorenlotsen für die älteren Bürger ein, bieten Hilfe und initiieren Möglichkeiten der Begegnung. Sie haben einen Senioren-Wegweiser zusammengestellt mit allen relevanten Angeboten und Adressen im Ort, der jetzt wieder aktualisiert werden soll. Großer Beliebtheit erfreut sich seit Jahren die rote Vorsorgemappe. Das weite Spektrum ihrer Aktivitäten stellte die Gruppe dem Bürgermeister vor.
Ideen aus dem Word-Café
Entstanden ist die Idee der Seniorenlotsen aus einem Word-Café, das das Mehrgenerationenhaus zusammen mit der Gemeinde vor knapp acht Jahren organisiert hat. Mit zufällig ausgewählten Bürgern wurden Wünsche gesammelt, Fördermittel beantragt und damit für die Aufbauarbeit die Anlaufstelle für Senioren gegründet. Maria Schwering betonte, wie wichtig dabei die Zusammenarbeit mit der Kommune war und weiterhin ist.
Die regelmäßigen Sprechstunden erwiesen sich als wenig nachgefragt, dafür sind es andere Angebote wie die Film- und Spielnachmittage, Vorträge zu Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung oder das Klön-Café umso mehr, so Schwering.
Die Seniorenlotsen nutzten die Gelegenheit, auf drängende Probleme im Verkehrsbereich hinzuweisen. Rita Verlage hatte einen Rollator und Rollstuhl mitgebracht. Bürgermeister Lehberg probierte bereitwillig aus, wie schwierig es damit ist, über das Kopfsteinpflaster den Eingang des Mehrgenerationenhauses zu erreichen. Hier wünschen sich die Seniorenlotsen einen glatt gepflasterten Weg.
Verkehrsprobleme
Als nur für Lebensmüde geeignete Radwegführung sprachen sie die Kennzeichnung vor dem Kreisverkehr bei Liesenkötter an. Dort müssen wegen der Markierung laut Verkehrsordnung Radler eigentlich auf die Straße wechseln, was aber auch Tobias Lehberg zu gefährlich erscheint.
Dass für diese Probleme eine Lösung gefunden werden müsse, sicherte der Bürgermeister zu. Zusätzlich hatte er auch noch einige eigene Ideen mitgebracht. Er regte ein E-Bike-Training an und lud die Seniorenlotsen ein, sich mit dem Waffelstand auf dem Markt vorzustellen. Denn als Ansprechpartner aber vor allem auch mit den Angeboten bekannt zu werden, erweist sich als zunehmend schwierig, weil immer weniger Bürger eine Zeitung abonniert haben und im Alter weniger in den Sozialen Medien unterwegs sind.
Lehberg bescheinigte den Seniorenlotsen, „absolut auf dem richtigen Weg“ zu sein: „Die Kundschaft wird Ihnen nicht ausgehen“. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde will er stärken und schlug vor, sich künftig zweimal im Jahr auszutauschen.
18. April 2023