Theaterprojekt HeimART

Theaterprojekt HeimART: Heimat – Käfig, Wurzeln, Flügel? Im Oktober 2014 wurde die von den Teilnehmern gestaltete Multimedia-Theatercollage zum Thema Heimat mit großem Erfolg in der Bürgerscheune aufgeführt. Daraus ist die Idee zu einem Videoprojekt entstanden, in dem die Geschichte von Barkindho Diallo filmisch dargesellt werden soll. Das Projekt ist für 2015 geplant. Aber zunächst mal die Vorgeschichte, das Theaterprojekt:

 

Die Intensiv-Probenwoche bringt die Einzelgruppen zusammen – Organisatoren sind begeistert!

 

DSC04921

 

„Und noch mal! … 5,6,7,8!“ feuert Habib Kajtazi die erstmals komplett versammelten Teilnehmer des Theaterprojekts an. Man hatte sich Dienstagabend getroffen, um das Finale zu üben: Schauspieler, HipHopper und Volkstänzer stehen gemeinsam auf der Bühne der Bürgerscheune. Denn schon am Wochenende wird es ernst: Freitag ist bereits die Generalprobe, Samstag und Sonntag die Aufführungen des MGH-Theaterprojekts „HeimART“.

So sorgten die Theaterpädagoginnen Lea Bullerjahn und Judith Suermann schon am Montag für intensive Proben innerhalb des eng gesteckten Zeitrahmens. Am Dienstag übergaben sie die Führung an die HipHop-Choreografen und Leiter der Gruppe True Fame, Habib Kajtazi und Lisa Harrison. Im Finale tanzen mal die HipHopper, mal die Volkstänzer, dann wieder alle zusammen. Die einzelnen Teilgruppen und die Abläufe auf und vor der Bühne zu koordinieren ist nicht einfach, zumal Volkstänzer und HipHopper für ihre Abschnitte eigene Gruppenchoreografien erarbeitet hatten. Die gemeinsame Choreografie für das gesamte Ensemble hatten die Mitwirkenden schon vor einigen Wochen gelernt. Nun mussten alle diese Teile zusammengeführt und auf der Bühne angeordnet werden. Bis das komplette Finale reibungslos in einem Rutsch und dann noch möglichst synchron getanzt wurde, waren viele Wiederholungen notwendig. Der Effekt jedoch lohnte die Mühen: „Grandios!“ strahlte Brigitte Wolff-Vorndieck vom MGH, „Das wird ganz, ganz großartig!“

 

DSC04833-001

 

 

Rap, Tanz, Video, Theater: große Vielfältigkeit der Theatercollage wird erkennbar

Am vergagnenen Wochenende haben sich die Tänzer und Spieler des Theaterprojekts noch mal richtig ins Zeug gelegt.

Am Samstag, den 20. September wurden die Szenen verfeinert und zusammen mit dem Filmer Felix van Beuse Videomaterial gesammelt. Passend zu den erarbeiteten Texten wurden typische Saerbecker Szenen nachgestellt, wie das Warten auf den Bus in die weite Welt oder die Menschenschlange vor der Eisdiele.

 

IMG 3363

 

Danach ging es musikalisch weiter: in einem selbstgeschriebenen Rap erzählt Barkindho Diall von seiner ursprünglichen Heimat, seiner Flucht über Frankreich und sein Ankommen in Saerbeck. Dabei verwendet er neben Deutsch auch seine Heimatsprache Pular, eine der 3 wichtigsten Sprachen Guineas. Für die Theateraufführung wurde dann auch der Rap auf Video festgehalten.

Am Sonntag trafen sich die Volkstänzer mit den Hip-Hop-Tänzern und dem Schauspielensemble zur ersten umfassenden Tanzprobe. Für das Finale der Aufführung hat Hip-Hop-Meister Habib Kajtazi eine Choreografie auf das Lied der Fußball-WM „Ein Hoch auf Uns“ vorbereitet, die Strophenweise gemeinsamen getanzt werden soll.

Man merkt: hier geht es um deutlich mehr als nur Theaterspiel! Mit den Videos, Tänzen und Musik entsteht zusammen mit den selbst geschriebenen Texten eine vielschichtige und vielfältige Multimedia-Theatercollage rund ums Thema Heimat.

 

DSC 0112

 

 

Probenbericht Theaterprojekt: Erste Szenen nehmen Gestalt an

„Wir hatten einen wunderbar effektiven Probentag“ resümiert Lea Bullerjahn den 3. Probentag des MGH-Theaterprojekts. Mit den Volksliedern „Wenn ich ein Vöglein wär“ und „Kommt ein Vogel geflogen“ stimmten sich die Teilnehmer auf das Thema der diesmaligen Probe ein: Aus der Ferne in die Heimat, aus der Heimat in die Ferne.

Was ist dein Wind unter den Flügeln? Wo steht dein Nest? Wann hast du deinen ersten Höhenflug gehabt? Was ist dein Käfig? Wer hat den Schlüssel dazu? Diese Fragen wurden schreibend und mit den Mitteln des Bewegungstheaters erforscht. So wurde gerade das Fliegen, alleine oder im Schwarm, fangen und befreien in schauspielerische Bewegung umgesetzt.

Nach der Pause wurde an ersten konkreten Einzelszenen für die Aufführung geübt, während eine Gruppe für Interviews mit Passanten unterwegs war. „Was bedeutet Heimat für dich? Was bedeuten dein Elternhaus und Saerbeck für dich? Und warum?“ wollten sie es ganz genau wissen.

Nach den Proben trafen sich die Theaterpädagoginnen Lea Bullerjahn und Judith Suermann mit Josef Berkemeier als Vertreter des Heimatvereins. Dieser hatte sich bereits überlegt, wie sich der Verein in das Projekt einbringen kann: da ist einmal das Fachwissen als Saerbecker Heimatverein mit plattdeutschem Gesprächskreis und da ist auch das Interesse, sich produktiv z. B. mit einer Präsentation einzubringen.

P9134007-001

 

 

Es geht in die Proben…

15 Mitglieder hat das Theaterensemble bekommen und nun ging es am 6. & 7. September in die ersten Probentermine. In den gemeinsamen Aktivitäten hatten sie viel Gelegenheit, einander kennen zu lernen. Da wurden Texte geschrieben, was denn Heimat für den Einzelnen bedeute. Für den einen waren es die Blumen im Garten, für andere die Familie, für eine Teilnehmerin auch das Hier und Jetzt, das für sie Heimat ausmacht. Dann wurden zum Thema Entwurzelung Erinnerungen von Situationen gesucht, in denen man sich heimatlos fühlte. Hierbei kamen sehr anrührende und persönliche Momente zutage. Auch das Begriffspaar zugehörig/ausgeschlossen wurde schauspielerisch unter die Lupe genommen. Danach zog eine Gruppe mit der Videokamera nach draußen, um Filme über Orte zu drehen, die für die Teilnehmer wichtig waren. die im MGH verbliebenen Aktiven wandten sich dem Schreiben zu, hier ging es um Assoziationen zum eigenen Elternhaus.

 

IMG 8244-001

 

Der Zweite Workshoptag: alt und jung probieren sich aus

Am Samstag gab es im Saerbecker Mehrgenerationenhaus den 3. und 4. Schnupperworkshop im Rahmen des Theaterprojekts des MGH. Beim Workshop am Vormittag zum Thema Bewegungstheater fanden sich 14 Teilnehmer im Alter von 9 bis über 70 Jahren ein und lernten, mit Bewegungen Geschichten zu erzählen. Dafür wählte jeder Teilnehmer eine einfache Geste aus, die im „Ich packe meinen Koffer“-Prinzip im Kreis ausgeführt wurden und dann mit unterschiedlichen Musiken verschiedene Ausdrücke annahmen. In Kleingruppen wurden danach zu den Themen Fernweh oder Heimweh kurze Geschichten entwickelt, in denen die gesammelten Gesten nach ihrer schon bekannten Reihenfolge einzusetzen waren. Als die Teilnehmer diese Erzählungen abschließend einander vorstellten, waren sie begeistert, was für unterhaltsame Szenen in so kurzer Zeit und auf Basis zufälliger, einfacher Gesten entstanden waren!

Der Workshop am Nachmittag unter dem Titel TheaterLust- GeschichtenSuche nahm sich der Darstellung von Schlagwörtern an. Mit Spielen zu Assoziationen und Dissoziationen wurden die 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf das Thema eingestimmt, was allen schon viel Spaß gemacht hat. Dabei ging es erst danach richtig los: Selbst geschriebene Sätze zu „Heimat ist…“ oder „Saerbeck ist…“ wurden danach von Kleingruppen ausgewählt und in Eigenregie zu Schaubildern umgesetzt. Diese wurden nacheinander vorgestellt, ohne die zugrunde liegenden Sätze zu verraten. Ein aus den Zuschauern gewählter Erzähle durfte die Szenen dann spontan deuten und zu einer neuen Geschichte zusammen fügen, bevor aufgelöst wurde. Das sorgte für viel Gelächter auf beiden Seiten, von den Theaterpädagoginnen gab es viel Lob für die kreativen Ideen. Die durch ihr europäisches freiwilliges Jahr nach Saerbeck gekommene Lilli Lidekauskaite und der hier aufgenommene Flüchtling Barkindho Diall brachten dabei ihre ganz eigenen Assoziationen in die Gruppe, die vorwiegend aus Jugendlichen und Erwachsenen mittleren Alters bestand.

Man konnte es nach den Workshops an den leuchtenden Gesichtern sehen, wie viel Spaß die Teilnehmer an den Übungen hatten. Unter der Leitung der Theaterpädagoginnen Lea Bullerjahn und Judith Suermann konnte man sich ungezwungen im Theaterspiel ausprobieren und selbständig kreativ werden. Dass dabei Kinder und Senioren, Altsaerbecker und Neubürger miteinander arbeiteten und einander kennenlernten, war ein besonderer Nebeneffekt im Workshop.

Neben Schauspiel und Tanz sollen Videos und Interviews dazu beitragen, dass statt eines einfachen Theaterstücks eine multimediale Theater-Collage entsteht. Daher trafen sich die Organisatoren am Abend mit einer kleinen Gruppe medienbegeisterter Jugendlichen, um mit ihnen erstmals Kontakt aufzunehmen. Wer hier noch mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen, sich zu melden. Auch zur sich nun formenden Schauspieltruppe können noch Interessierte hinzu kommen.

 

1-DSC04267-002

 

 

Der erste Workshoptag: Viel Spaß, Lachen, Ausprobieren!

DSC04186

 

Am 7. Juli liefen die ersten beiden Workshops im Theaterprojekt. Die Teilnehmer sind sich einig: es hat viel Spaß gemacht!

Den Anfang machten 7 Mädchen zwischen 13 und 16 Jahren im Theater-Workshop für Jugendliche. Dort probierten sie unter Anleitung von Lea Bullerjahn und Judith Suermann aus, was es mit Improvisations-Theater auf sich hat. So sollten sie sich beispielsweise als Teil einer Straßenszene aufstellen: Die eine war ein Laden einer bekannten Modekette, jemand anderes ein Straßenmusiker und eine dritte stellte sich als Passant dazu, der dem Musiker Geld gibt.

Nach mehreren solchen Vorübungen wurden die Mädchen gefragt, was für sie Heimat sei. Was ihnen daraufhin einfiel, sollten sie mit Gesten darstellen. Da streichelte und fütterte die eine ihr Kaninchen, eine andere suchte sich Musik aus und tanzte dazu. Einer war wichtig, dass ihr Vater nach einem langen Arbeitstag mit ihr Federball spielt, eine andere erzählte von ihrem kleinen Hund und wie sie mit ihm spielt. Ganz unterschiedliche Szenen also, von denen die Teilnehmerinnen meinten, dass sie sich wie Heimat anfühlen. In Partnerarbeit sollten die Mädchen dann herausfinden, welche Details das Erlebnis so wichtig machen und kurze Erklärungen in ihre Szenen einbauen. Eine Stunde später waren Erwachsene eingeladen, sich zur Schreibwerkstatt einzufinden.

 

 

Theaterleute 3

Theater-Workshops in den Ferien: Junge und jung gebliebene Schauspieler gesucht

Die Theater- und Tanzpädagoginnen Lea Bullerjahn und Judith Suermann bieten in den Ferien Theater-Workshops für Jugendliche zum Ausprobieren und zum “Schnuppern” an. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Improvisationstheater, Bewegungstheater und kleine Schauspielübungen sollen die Lust am Spielen wecken. Ein Theater-Workshop findet statt am ersten Sommerferientag, am Montag (7. Juli) von 13.30 bis 16 Uhr für junge Leute von 13 bis 20 Jahren. Zwei weitere Workshops gibt es am Samstag (16. August) von 11.30 bis 14 Uhr und von 15 bis 17.30 Uhr für alle Interessierten von 13 bis 99 Jahren. Der Workshop ist kostenlos. Wen die Schauspiellust packt, ist eingeladen weiter dabeizubleiben und in einer Gruppe am Theaterprojekt teilzunehmen. Weitere Infos sowie Anmeldungen im Mehrgenerationenhaus unter Telefon 02574-8666.

Geschichten über Saerbeck erzählen und schreiben

Gesucht sind Saerbecker Bürger von 13 bis 99 Jahren, die ihre Geschichten, alte und neue Anekdoten, lustige und ernste ‚Dönekes’ über Saerbeckt niederschreiben wollen. Was ist Heimat für mich? Welche Erfahrungen habe ich mit und in der Heimat gemacht? Gibt es mehrere Orte, die für mich Heimat sind? Bleibe ich nach der Schule in Saerbeck oder suche ich mir eine neue Heimat? Zu einer Schreibwerkstatt am Montag (7. Juli) von 17 bis 19.30 Uhr lädt das Mehrgenerationenhaus im Rahmen des Theaterprojektes mit dem Thema “Heimat” ein!

Angeleitet durch zwei Theaterpädagoginnen wird mit kreativen Schreib- und Erzählmethoden spannendes Material zur Saerbecker Gegenwart und Vergangenheit und vielleicht auch zur Zukunft gesammelt, aus denen sich kleine Spielszenen für das Theaterprojekt im Herbst entwickeln lassen. Wer an dem Tag nicht teilnehmen kann,kann seine “Geschichte zur Saerbecker Heimat” oder zu Heimat überhaupt zusenden. Eine Veröffentlichung ist nicht augeschlossen. Anmeldung im Mehrgenerationenhaus unter Telefon 02574-8666

Fähigkeiten

Gepostet am

23. Februar 2018

Kommentar absenden