Saerbeck. Wasser auf ein Feuer spritzen ist natürlich der Klassiker und mal selbst das C-Rohr oder die Hohlspritze zu halten ein Highlight. Aber die Feuerwehr hat weit mehr zu bieten, wie die Ferienspaßkinder am Montagmorgen erfuhren. So interessiert, wie sie sich ebenso an der Ausrüstung bis hin zur Schutzkleidung zeigten, muss sich die Gemeinde wohl auch künftig wenig Sorgen um Nachwuchs für ihre Freiwillige Wehr machen.

40 Kinder von der Kita bis zur weiterführenden Schule aufwärts hatten sich für dieses Angebot im Rahmen des von der Kolpingsfamilie organisierten Ferienspaßes angemeldet. Tatsächlich waren es dann 67, die in Gruppen von aktiven Feuerwehrmännern und -frauen, unterstützt von der Jugendfeuerwehr, von Station zu Station geführt wurden.

Mehr Kinder passen hinein

Gründlich wurde das Löschfahrzeug mit all seinen Apparaturen inspiziert und mit Begeisterung einmal bestiegen. Wo sechs Feuerwehrleute Platz finden, passten naturgemäß weit mehr Kinder hinein. Auf den ersten Blick nicht so spektakulär, aber der Öffentlichkeit eher verborgen, ist der Ankleideraum mit Helm, Hose, Jacke und Stiefeln an den mit Namen beschrifteten Plätzen.

Detailliert erklärt erwies sich aber dieser Aspekt als mindestens genauso spannend. Da stellen sich viele Fragen: Warum ist es so wichtig, dass die Hose über die Stiefel reicht, und warum hängen da neben der üblichen schwarz-gelben Schutzkleidung noch Neopren-Anzüge und die rot-schwarzen Jacken mit den olivfarbenen Hosen? Einige Kinder wussten es schon: Damit brennendes Stroh nicht in die Stiefel fallen kann, Menschen gerettet werden können, die ins Eis einbrechen, oder die Feuerwehrmänner geschützt sind, wenn sie mit der Kettensäge Bäume von der Straße räumen müssen.

Viele Fragen hatten die Kinder bis dahin, ob man auf dem Bildschirm im Ankleideraum auch Fernsehen schauen kann. Das geht, wobei normalerweise Termine und das Wetter angezeigt werden und im Fall des Falles Infos zum Einsatz. Manches wussten sie schon, weil die Feuerwehr einmal jährlich zum Brandschutzunterricht in die Kitas geht und regelmäßig dort Alarmübungen abhält.

Jugendfeuerwehr hat ein Luxusproblem

Sollte das Interesse bei dem einen oder der anderen nicht nur vorübergehend geweckt worden sein, dann steht in wenigen Jahren der Weg in die Jugendfeuerwehr offen. Allerdings gibt es derzeit ein Luxusproblem: Alle 24 Plätze sind dort besetzt und es wird schon eine Warteliste geführt. Nachwuchssorgen kennt die Saerbecker Feuerwehr derzeit nicht. Aber die Jugendfeuerwehrleute wechseln mit 18 Jahren in die aktive Wehr, allein vier sind es schon in diesem Jahr gewesen.

Wer also Interesse hat, kann sich per Mail an jugendfeuerwehr@feuerwehr-saerbeck.de melden und auf die Liste setzen lassen. Ab zwölf Jahren werden Jugendliche in Saerbeck aufgenommen, also nur noch ein wenig Geduld…

26. Juni 2023