Sommerpause sollte sich eigentlich still anhören. Stattdessen dringt fröhlicher Kinderlärm aus dem Mehrgenerationenhaus Saerbeck auf die Emsdettener Straße. Dass alle anderen Aktivitäten für zwei Wochen ruhen, ist ein Glücksfall für die Dorfranderholung. Vielleicht auch weniger Glück als vielmehr Planung, damit die Ferienbetreuung hier am Montag starten konnte. 

Fünf Betreuerinnen und eine Leiterin planen für zwei Wochen das abwechslungsreiche Programm für 22 Kinder im Grundschulalter. Wobei auch diejenigen, die jetzt im August eingeschult werden, schon teilnehmen können. Sie haben Spaß und ihre Eltern sind entlastet und können weiter arbeiten gehen. Schon morgens um 7.30 Uhr geht es los und wer will kann bis 16 Uhr bleiben. Flexibel wie die Bring- und Abholzeit ist auch die Teilnahme für eine oder zwei Wochen.

Seit ungefähr einem Vierteljahrhundert gibt es dieses Ferienangebot in Ergänzung zum Kolping-Lager und Ferienspaß. Ganz genau erinnert sich auch Alfons Bücker nicht mehr, der das Angebot damals als Vorsitzender der Kolpingsfamilie mitentwickelt hat.  Wer alles nutzt und zum krönenden Abschluss beim Bauspielplatz dabei ist, kann die langen Sommerferien fast komplett füllen.

Große Bälle fliegen tief

Jetzt am Ende des zweiten Tages der Dorfranderholung fliegen nur noch im Gemeinschaftsraum des MGH große Bälle tief. Die Kinder haben sich aus den bunten Würfeln und Rampen, die sonst von den PeKip-Gruppen für die Jüngsten genutzt werden, einen Parcours gebaut und spielen immer noch mit viel Energie Rundlauf.

Ansonsten ist Ruhe in die Räume eingekehrt, zeugen nur die Spuren von den vielfältigen Aktivitäten des Tages. T-Shirts sind bemalt, Malbücher ausgemalt worden und aus Holzklötzen mehr oder minder gewagte Gebilde entstanden. Neben der Küche kühlen zwei Backbleche mit bunt dekorierten Muffins aus. 

Erfahrung aus der Kolpingjugend

„AGs“ haben die Betreuerinnen an diesem Tag gebildet, in denen jeder nach Neigung aktiv werden konnte. Sie bringen viel Erfahrung aus der Kolpingjugend mit, in der sie ihre eigenen Gruppen leiten. Einige sind in der Dorfranderholung schon teils mehrfach dabei gewesen und können ihr Wissen an „Neulinge“ weitergeben. Sie wissen auch, dass Spiele im Haus auf Dauer nicht reichen. Deswegen wurde am Mittwoch ein Ausflug zum Spielplatz nach Westladbergen unternommen und stehen unter anderem eine Fahrt zum Tierpark nach Reken und ein Filmnachmittag auf dem Programm.  

Der hohe Betreuungsschlüssel ist durchaus erforderlich, wie auch ein Rundgang durch das MGH zeigt. Das Tagesprogramm muss nicht nur vorbereitet werden, ebenso ist  nachher noch einiges aufzuräumen. Während des ganzen Tages wird dafür gesorgt, dass die Kinder genug zu trinken haben. Jeder hat seinen bunten Becher an bekannter Position auf einem Tisch stehen.

Mittags wird das Essen von der Luncherie aus dem Bioenergiepark angeliefert. Dann treffen sich alle im Café und füllt sich auch dieser Raum mit quirligem Leben. Nur die Büros bleiben in diesen Tagen im Mehrgenerationenhaus tabu und die „Leiterzone“ oben. Der Raum, in dem sich die Betreuerinnen mal zurückziehen, besprechen und planen können.